Arthrose ist die weltweit auf häufigsten auftretende Gelenkerkrankung. Sie verursacht mehr Einschränkungen und Behinderungen bei älteren Menschen als jede andere Krankheit. Weltweit sind zwischen 10 und 15 % der Menschen betroffen, in Deutschland betrifft das rund 20 % der Bevölkerung – das entspricht etwa 15,4 Millionen Betroffene.
Was ist Arthrose?
Bei Arthrose sind Gelenkknorpel geschädigt, dieser kann nicht repariert werden und sich auch nicht selbst erneuern. Das hat zur Folge, dass sich der darunterliegende Knochen verändert und eventuell geschädigt wird. Bei jungen Menschen vor dem 30. Lebensjahr ist Arthrose eher selten, mit zunehmendem Alter sind die Gelenke allerdings immer häufiger von Verschleißerscheinungen betroffen. Theoretisch ist jedes Gelenk im Körper für Arthrose gefährdet, allerdings verschleißen stark beanspruchte häufiger.
Wie zeigt sich die Arthrose?
Erste Warnzeichen einer Arthrose sind der sogenannte morgendliche Anlaufschmerz, Gelenkschmerzen bei Belastung sowie Schwellungen der Gelenke. Der Ruhezustand oder das nicht bewegen der betroffenen Gelenke ist nicht sinnvoll, denn Bewegung gilt als fester Bestandteil der Arthrose-Behandlung. Fachleute fanden heraus, dass Bewegung den Knorpelstoffwechsel anregt und die Ernährung bzw. die Versorgung des Knorpels verbessert. Zudem wird der Entzündungsprozess im Gelenk gehemmt und so der Krankheitsverlauf der Arthrose insgesamt verlangsamt. Dadurch kann das Einsetzen eines künstlichen Gelenkes hinausgezögert werden. Inzwischen ist das Bewegen ein fester Bestandteil der Arthrose-Behandlung.
Welche Bewegung ist bei Arthrose angezeigt?
Wichtig ist es, die Gelenke in Schwung und somit besser beweglich zu halten. Dafür ist es sinnvoll ausreichend Bewegung in den Alltag einzubauen. Das heißt ganz einfach: Treppe statt Aufzug oder Fahrrad statt Auto. Wenn man bereits Sport treibt oder damit beginnen möchte, dann empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die Gelenke nicht übermäßig belastet werden. Nicht zu empfehlen sind Sportarten, die ein hohes Verletzungsrisiko in sich bergen. Am besten also keine abrupten Richtungswechsel oder Stoßbelastungen. Wichtig ist es vor allen Dingen, das der Sport zu dem jeweiligen Menschen passt und Spaß macht. Das ist die Grundvoraussetzung, dass man dauerhaft dabei bleibt.
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) empfiehlt diese zehn goldenen Regeln: [1]
- Vor dem Sport mit dem Arzt Rücksprache halten.
- Sportbeginn mit Augenmaß: langsam beginnen und allmählich steigern.
- Überlastung beim Sport vermeiden.
- Nach Belastung ausreichend Erholung einplanen.
- Sportpause bei Erkältung und Krankheit.
- Verletzungen vorbeugen und ausheilen lassen.
- Sport an Klima und Umgebung anpassen.
- Auf richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr achten.
- Sport an Alter und Medikamente anpassen.
- Sport soll Spaß machen.
Diese Sportarten gelten als gelenkschonend:
- Aquajogging
- Fitness-Training
- Radfahren
- Schwimmen
- Nordic Walking
- Pilates
- Rudern
- Yoga
- Wandern
- Wassergymnastik
Ideal wären 30 Minuten Bewegung pro Tag im Sauerstoffüberschuss, im sogenannten aeroben Bereich. Ob man sich im aeroben Bereich befindet, lässt sich leicht feststellen: Beim Gehen oder Laufen kann man sich einfach mit einem Begleiter unterhalten – ohne in Atemnot zu kommen.
Quellen:
[1] https://www.dgsp.de/seite/375183/zehn-goldene-regeln.html